Samstag, 16. Januar 2010

Ojos del Salado 6893 MuM

Am 5. Januar starteten wir mit unserer Expedition zum Ojos del Salado.

1. Station (camp) war das Refugio an der Laguna Santa Rosa (3800). Dort trafen wir auf Zorro, welcher dankbar unser altes Toastbrot verzehrte! Nebenbei sahen wir unzaehlige Flamigos und Huanacos (ahnlich wie ein Alpacka).
Von dort aus bestiegen wir den Cerro Ochopato (4900) zur Aklimatisation.

2. Camp war an der Laguna Verde (4300). Gleich am ersten Abend freundeten wir uns mit zwei ueberaus netten und lustigen Chilenischen Carabinieros an, die sich in der Aussenstation an der Grenze zu Argentinien langweilten. Eine Flasche Rum und eine Flasche Pisco wurden spaeter durch die maennlichen Teilnehmer auf der oertlichen Polizeistation gekippt (Bedtime 0300)! Die Laguna Verde wollten wir mal schnell am folgenden Relax-Tag umrunden - ganze 5.5 Stunden dauerte dieser 'Plausch' in gleissender Sonne. Am naechsten Tag hiess es dann wieder - Aklimatisieren! Dieses Mal bestiegen wir den Cerro Muelas Muertas (5600).
Leider musste am folgenden Tag Stan (3. Teilnehmer) zurueck nach Copiapo, nachdem sich seine Blutwerte (O-Gehalt) stetig verschlechterten. Ein weiterer Aufstieg waere dadurch aus gesundheitlichen Gruenden unmoeglich resp. gefaehrlich gewesen.

3. Basecamp am Ojos del Salado (5300). Dort angekommen mussten wir uns wiederum an die Hoehe gewoehnen und legten einen Ruhetag ein. Am naechsten Tag stiegen wir ins Refugio Tejos auf 5800 auf, wobei wir zugleich saemtliches, fuer die Gipfelbesteigung noetwendiges Material hochtransportierten.

Anm. B: Fuer mich war dann auf 5800 Schluss. Waehrend des Aufstieges wurde mein Husten mit zunehmender Hoehe schlimmer. Im Refugio Tejos angekommen meinte der Guide zu mir: Du weisst noch, was ich dir in Santa Rosa wegen deinem Husten gesagt habe? Er meinte damit, dass fuer mich der Gipfeltag nicht in Frage kam, da sich mein Husten in der Hoehe nicht besserte, im Gegenteil. Etwas traurig - so nah am Ziel mit top Blutwerten - aber auch einsichtig, stieg ich dann wieder ab auf 5200 und blieb die naechsten 2 Tage dort im Basecamp.

4. Refugio Tejos. Am folgenden Tag stieg ich gemeinsam mit Javier, dem Guide, erneut, mit vollen Rucksaecken in das Refugio Tejos auf, wo wir den Rest des Tages mit Ruhen, Kochen und uns langweilen verbrachten. Das seit Tagen zunehmend schlechter werdende Wetter bereitete uns gewisse Sorgen.

5. Gipfeltag. Um Morgen um 3 Uhr starteten wir in totaler Dunkelheit und klirrender Kaelte in Richtung Gipfel dieses gewaltigen Berges. Etwa um 9 Uhr erreichten wir den Kraterrand. Ausser uns befand sich an diesem Tag kein Mensch auf diesem Vulkan. Etwa eine Stunde spaeter, nach leichter Kletterei vom Kraterrand herkommend, betraten wir kurz vor 10 Uhr bei - 30 Grad !! den Gipfel. Einfach unglaublich...
1500 Uhr erreichten wir gluecklich, muede und vor allem hungrig wieder das Basecamp.

Uebrigens, um ca. 1700 Uhr brach dann der sich seit Tagen abzeichnende Sturm los. Das gesamte Camp war innerhalb von 30 Minuten in Schnee und Wind gehuellt. Schnee in der Atacama Wueste...
Am folgenden Morgen stiegen wir ab, und alle, die versuchten den Gipfel zu erreichen, mussten aufgrund von Kaelte und Wind abbrechen. Am Abend des selben Tages genossen wir unser wohl verdientes Bier bei 25 Grad am Strand von Bahia Inglesa. Ihr koennt euch gar nicht vorstellen wie gut Bier schmecken kann!

Heute Nacht geht es weiter nach San Pedro de Atacama, von wo aus wir nach Bolivien reisen werden. In einem suuuuper Hotel in San Pedro (das haben wir uns verdient ;-) ) werden wir Stan zu einem Abendessen treffen.

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