Montag, 25. Januar 2010

Potosí - Die Minen des Cerro Rico

Potosí schockt - heisst es in der ersten Zeile des Lonely-Planets. Potosí selbst, mit seinen kolonialen Gebaeuden, schockte uns gar nicht - der Besuch in den Minen des Cerro Ricos hingegen schon.

Ca. 1550 wurden die spanischen Eroberer auf den Cerro Rico und dessen Mineralien - dazumals Silber und Gold - aufmerksam und versklavten Schwarze und Andinos als Mineros. Ca. 10 Mio. Maenner fanden bis heute in den Minen den Tod.

Die damaligen Arbeitsbedingungen weichen von den heutigen kaum ab. Dazu kommt eine sehr traditionel-verbunden Aberglaeubigkeit der Mineros in den Tios (Teufel). Stirbt ein Mann in den Minen, hat sich der Teufel neue "Nahrung" geholt und die Minen werden neue Mineralien liefern. Dem Tios werden von den Mineros Opfer erbracht, wie Alkohol, Zigaretten, Kokablaetter. Der Glaube an den Teufel fand erst durch die Kolonialherrschaft in die andigene Tradition.

In den Minen arbeiten uebrigens keine Frauen (sie werden darueber kaum betruebt sein), da die Mutter Erde (Pachamama) dann eifersuechtig auf die Frauen werden koennte.

8 - 20 Stunden arbeiten in Schichten insgesamt 15000 Maenner, die Juengsten davon sind gerade mal 13 Jahre alt! Das Durchschnittsalter eines Mineros liegt bei 45 Jahren, bei denjenigen, die Sprengladungen setzen - 7 Jahre Arbeitszeit.....

Die Mineros leben in den Minen, trinken mit Wasser verduennten, 96-prozentigen Alkohol und "kauen" dazu Kokablaetter, gegen Kaelte, Schmerzen und Muedigkeit.

Bei unserem Trip "durften" wir von dem feinen Alkohol probieren, resp. ihn mit den Mineros teilen (Anm B: dabei war ich dann ueber den desinfiszierenden Alkoholgehalt erfreut).

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